Philippinen als Steuerwohnsitz 2025 – Steuern, Visa & Leben für Expats und Freelancer

Executive Summary

Wie du legal steueroptimiert auf den Philippinen lebst, arbeitest und dein Einkommen absicherst

Executive Summary – Philippinen für Expats & Freelancer

Die Philippinen 2025 sind kein Steuerparadies, aber ein attraktiver Standort für digitale Nomaden, Unternehmer und Ruheständler.

Wer sein Einkommen im Ausland erzielt, profitiert von klaren Steuerregeln und moderaten Lebenshaltungskosten – solange keine lokalen Einkünfte entstehen.

Mit Programmen wie dem SRRV und SIRV bieten die Philippinen langfristige Aufenthaltsmöglichkeiten und Investoren-Vorteile, während ein Digital-Nomad-Visum in Vorbereitung ist.

Das Land hat sich zugleich an internationale Standards angepasst – CFC-Regeln und Finanzdatenaustausch inklusive.

Fazit: Wer Struktur und Planung mitbringt, findet auf den Philippinen eine steuerlich sichere Basis für ein freies, tropisches Leben.

Inselparadies mit Steuerrealität

Die Philippinen üben auf digitale Nomaden, Expats und Ruheständler eine starke Anziehungskraft aus: tropisches Klima, erschwinglicher Lebensstil, freundliche Menschen und zahlreiche Inselparadiese. Viele träumen davon, morgens den Sonnenaufgang über dem Meer zu sehen und abends mit Blick auf Palmen den Laptop aufzuklappen.

Doch dieser Traum hat auch eine steuerliche und rechtliche Kehrseite. Wer länger bleibt, investiert oder aktiv wirtschaftet, sieht sich mit Fragen zu Ansässigkeit, Visum und dem Umgang mit Auslandseinkünften konfrontiert.

In diesem Artikel bekommst du den vollständigen Überblick:

  • Wie funktioniert Steuerpflicht auf den Philippinen – auch mit Auslandseinkünften?
  • Welche Unternehmens- und Arbeitsmodelle sind möglich?
  • Welche Visa- bzw. Residenzoptionen gibt es für Langzeitaufenthalte?
  • Wo liegen die Fallen – und wie kannst du sie vermeiden?

Denn: Ein Paradies ist nur dann dauerhaft freier Boden, wenn du auch die Rechtslage kennst – und dein Setup sauber strukturierst. Lass uns starten.

2. Steuerrecht auf den Philippinen – klarer Schwerpunkt auf Quellenbesteuerung

Das philippinische Steuersystem basiert stark auf dem Quellenprinzip: Einkommen wird in der Regel dort besteuert, wo es entsteht oder wortwörtlich erzeugt wird – nicht unbedingt am Wohnsitz. Für Expats und Remote Workers hat das erhebliche Auswirkungen.

2.1 Steuerliche Ansässigkeit & Grundsatz der Besteuerung

Steuerlich ansässig ist auf den Philippinen, wer sich dort mehr als 180 Tage pro Jahr aufhält oder einen dauerhaften Wohnsitz besitzt. Diese Ansässigkeit entscheidet, ob man als sogenannter resident alien (steuerlich ansässig) oder non-resident alien (nicht ansässig) gilt.

Doch der entscheidende Punkt liegt weniger in der Ansässigkeit selbst, sondern in der Herkunft des Einkommens. Selbst wer als „resident“ gilt, zahlt nur dann Einkommensteuer, wenn das Geld aus einer Tätigkeit innerhalb des Landes stammt.

Für die meisten Freelancer und digitalen Nomaden heißt das konkret: Solange die Kunden im Ausland sitzen und die Leistungserbringung nicht physisch auf philippinischem Boden stattfindet, greift keine lokale Steuerpflicht. Wer dagegen Projekte direkt in Manila oder Cebu bearbeitet oder für philippinische Auftraggeber arbeitet, fällt unter das nationale Steuerrecht.

2.2 Steuersätze & relevante Einkunftsarten

Einkommensteuer für natürliche Personen

Die Einkommensteuer für Privatpersonen ist progressiv gestaltet. Der Einstieg beginnt erst ab rund 250 000 PHP Jahreseinkommen (etwa 4 000 €) – darunter fällt keine Steuer an. Danach steigen die Sätze stufenweise bis auf 35 % für sehr hohe Einkommen.

Für selbstständige Tätigkeiten und kleine Unternehmer gibt es vereinfachte Regelungen, etwa eine Pauschalbesteuerung auf den Bruttoumsatz, sofern bestimmte Umsatzgrenzen nicht überschritten werden.

Unternehmen zahlen regulär 25 % Körperschaftsteuer auf ihren Gewinn. Kleinere Gesellschaften mit weniger als fünf Millionen PHP Jahresgewinn und geringem Kapitalbestand profitieren von einem reduzierten Satz von 20 %.

Erzielt ein Unternehmen dauerhaft nur geringe Gewinne, greift zusätzlich eine sogenannte Minimum Corporate Income Tax von 2 % auf den Bruttoumsatz – eine Art Mindeststeuer, die verhindern soll, dass Firmen ihre Gewinne künstlich kleinrechnen.

Für ausländische Firmen gilt: Eine philippinische Niederlassung („Branch Office“) wird nur auf ihre inländischen Einkünfte besteuert, während Gewinne aus Auslandsgeschäften steuerfrei bleiben.

Ausländische Gesellschaften, die kein operatives Geschäft im Land betreiben, sondern lediglich Remote-Arbeit ermöglichen, unterliegen daher in der Regel keiner lokalen Unternehmensbesteuerung – solange sie keine feste Betriebsstätte auf den Philippinen haben.

2.3 Praktische Bedeutung für Expats und Freelancer

Für die Praxis ist entscheidend, wo die Arbeit tatsächlich erbracht wird. Wer als Freelancer in Manila sitzt und über seinen Laptop mit europäischen Kunden arbeitet, bewegt sich steuerlich in einer Grauzone.

Rein technisch gesehen entsteht das Einkommen auf philippinischem Boden, auch wenn das Geld aus dem Ausland kommt. In der Realität wird diese Regelung jedoch selten strikt angewendet, solange kein lokaler Kunde beteiligt ist und keine Betriebsstätte besteht.

Wer dagegen direkt mit philippinischen Kunden Verträge schließt oder lokale Dienstleistungen erbringt, ist steuerpflichtig – unabhängig davon, ob er als Freelancer, Einzelunternehmer oder über eine Firma arbeitet.

Ebenfalls steuerpflichtig sind Kapitalerträge, Zinsen und Dividenden aus philippinischen Quellen. Auslandserträge, etwa aus Investitionen oder Online-Geschäften mit Sitz außerhalb des Landes, sind dagegen steuerfrei, solange sie nicht aus lokalem Geschäftsbetrieb stammen.

2.4 Fazit zum Steuersystem

Das philippinische Steuerrecht ist kein Freifahrtschein zur Steuerfreiheit – aber es bietet überschaubare und stabile Regeln.

Wer sich ausschließlich auf internationale Kunden konzentriert und keine lokale Tätigkeit ausübt, profitiert faktisch von einer quellenbasierten Steuerfreiheit.

Sobald Einkommen jedoch auf den Philippinen entsteht, wird es nach klaren Sätzen besteuert.

Im Vergleich zu vielen anderen asiatischen Ländern ist das System damit weniger flexibel, aber besser planbar.

Für Freelancer und Unternehmer mit globalem Setup bleibt es attraktiv – vorausgesetzt, man hält eine saubere Trennung zwischen Auslandsumsätzen und lokaler Tätigkeit ein.

3. Unternehmensstrukturen & Remote-Arbeit auf den Philippinen

Auf den Philippinen zu leben und gleichzeitig ortsunabhängig zu arbeiten, klingt einfach – in der Praxis verlangt es aber ein klares Verständnis davon, wo gearbeitet wird und wer als Auftraggeber gilt.

Denn das philippinische Recht unterscheidet sehr genau zwischen Arbeit für ausländische Kunden und geschäftlicher Tätigkeit innerhalb des Landes.

3.1 Arbeiten als Expat oder Freelancer

Wer auf den Philippinen lebt, aber ausschließlich für ausländische Auftraggeber tätig ist, kann seine Arbeit in der Regel steuerfrei ausüben, solange keine lokale Betriebsstätte entsteht und keine Dienstleistungen an philippinische Unternehmen erbracht werden.

Das betrifft klassische Freelancer in Bereichen wie Design, IT, Marketing oder Consulting, die remote arbeiten und ihre Umsätze über Auslandskonten abwickeln.

Formal gesehen handelt es sich bei dieser Tätigkeit nicht um „Arbeit in den Philippinen“, sondern um Dienstleistungen, die außerhalb des Landes genutzt werden.

Das ist der entscheidende Punkt: Die philippinischen Steuerbehörden besteuern nur Leistungen, deren wirtschaftlicher Nutzen im Land selbst entsteht.

Wer allerdings lokale Kunden betreut oder vor Ort Leistungen anbietet – etwa Coworking-Spaces betreibt, Workshops gibt oder Dienstleistungen an philippinische Firmen verkauft – unterliegt automatisch der lokalen Steuerpflicht.

In diesem Fall muss eine lokale Registrierung erfolgen und häufig auch eine Arbeitserlaubnis (Alien Employment Permit) beantragt werden.

3.2 Lokale Unternehmensformen

Das philippinische Gesellschaftsrecht unterscheidet zwischen inländischen und ausländischen Gesellschaften.

Eine Domestic Corporation wird nach philippinischem Recht gegründet und darf sowohl lokale als auch internationale Geschäfte betreiben. Sie wird mit 25 % Körperschaftsteuer auf ihre weltweiten Einkünfte belastet.

Für internationale Freelancer oder Consultants ist diese Form meist ungeeignet, da sie Verwaltung, Buchhaltung und ein hohes Maß an Bürokratie mit sich bringt.

Ein Resident Foreign Corporation ist dagegen eine Niederlassung einer ausländischen Firma – also zum Beispiel eine US-LLC oder Zypern Ltd., die sich auf den Philippinen registriert, um dort Geschäfte abzuwickeln.

Diese Variante wird nur auf Einkommen aus philippinischen Quellen besteuert, ist also steuerlich überschaubar, aber rechtlich aufwändig.

In der Praxis lohnt sich eine philippinische Firma nur, wenn man lokal tätig wird – etwa für Gastronomie, Tourismus, Handel oder Dienstleistungen mit direkter Präsenz im Land.

Für ortsunabhängige Freelancer ist das überdimensioniert.

3.3 BOI-Registrierung und steuerliche Anreize

Das Board of Investments (BOI) bietet steuerliche Vergünstigungen für bestimmte Branchen, etwa IT-Dienstleistungen, Softwareentwicklung, Forschung oder exportorientierte Tätigkeiten.

Unternehmen mit BOI-Status können für mehrere Jahre von der Körperschaftsteuer befreit werden oder reduzierte Sätze zahlen.

Allerdings sind die Voraussetzungen streng:

Ein klarer Business-Plan, Kapitalnachweise und oft lokale Mitarbeiter sind erforderlich. Für Solo-Freelancer oder kleine Remote-Teams ist das Programm daher meist zu komplex.

Für größere internationale Unternehmen, die ein Team auf den Philippinen aufbauen möchten, kann das BOI jedoch sehr attraktiv sein – insbesondere, wenn Outsourcing oder Back-Office-Strukturen in Betracht gezogen werden.

3.4 Remote-Arbeit & Offshore-Strukturen

Für die meisten Expats und Freelancer bleibt das Modell der Auslandsfirma (etwa eine US LLC, Zypern Ltd. oder Dubai FZCO) die einfachste und sicherste Lösung.

Diese Firmenstruktur ermöglicht es, weltweit Rechnungen zu stellen, Einnahmen außerhalb der Philippinen zu halten und gleichzeitig dort zu leben – ohne lokale Steuerpflicht, solange keine Leistungen an philippinische Kunden erbracht werden.

Wichtig ist die klare Trennung der Geldflüsse:

  • Geschäftliche Einnahmen sollten auf Auslandskonten bleiben.
  • Lebenshaltungskosten können aus privaten Überweisungen oder Gewinnausschüttungen gedeckt werden.

Solange das Einkommen nicht aus philippinischen Quellen stammt und die Tätigkeit rechtlich als remote gilt, bleibt die Steuerlast in der Regel bei null.

Genau dieses Modell nutzen viele digitale Nomaden, die ihren Wohnsitz auf den Philippinen haben, aber ihr Geschäft über eine Offshore-Struktur führen.

3.5 Fazit: Arbeiten mit System, nicht auf Zuruf

Die Philippinen bieten enorme Freiheiten – aber nur für jene, die ihr Setup im Griff haben.

Ein unbedachtes Arbeiten vor Ort oder eine Rechnung an einen lokalen Kunden kann genügen, um in die Steuerpflicht oder Visa-Probleme zu geraten.

Das optimale Modell für Expats und Freelancer ist daher klar:

Leben auf den Philippinen – arbeiten über eine Auslandsfirma – getrennte Konten – saubere Nachweise.

Damit lässt sich im Inselstaat legal, effizient und steueroptimiert leben – ohne unnötige Risiken.

4. Visumssysteme & Aufenthalt für Expats, Freelancer und Investoren

Wer länger als ein paar Monate auf den Philippinen leben möchte, braucht mehr als einen Stempel im Pass.

Das Land bietet zwar eine Vielzahl an Visaoptionen, aber nur wenige davon eignen sich wirklich für Expats, Freelancer oder Unternehmer.

Das philippinische Migrationssystem ist vergleichsweise flexibel, aber formalistisch – wer seine Unterlagen ordentlich hält, kann sich hier fast grenzenlos bewegen.

4.1 Touristenvisum – der einfache Einstieg

Die meisten Ausländer reisen zunächst mit einem Touristenvisum ein. Bürger aus Deutschland, Österreich und der Schweiz erhalten bei der Einreise automatisch ein 30-Tage-Visa-Waiver, der anschließend beim Bureau of Immigration um jeweils 29 Tage verlängert werden kann – bis zu einer maximalen Aufenthaltsdauer von 36 Monaten.

Diese Regelung ist einer der Gründe, warum viele digitale Nomaden die Philippinen für „Langzeit-Tourismus mit Laptop“ nutzen.

Allerdings ist das Touristenvisum kein offizieller Aufenthaltsstatus – es erlaubt keine Erwerbstätigkeit, keine Eröffnung von Bankkonten und keine rechtssichere Firmengründung.

Spätestens wer dauerhaft bleiben oder geschäftlich tätig werden will, sollte auf ein echtes Langzeitvisum wechseln.

4.2 SRRV – Special Resident Retiree Visa

Das SRRV ist das bekannteste und zugleich älteste Langzeitvisum des Landes.

Es richtet sich an Ausländer ab 35 Jahren, die entweder über ein regelmäßiges Einkommen oder über ein fest hinterlegtes Kapital verfügen.

Je nach Variante (Classic, Smile, Human Touch etc.) müssen zwischen 20 000 und 50 000 USD auf einem philippinischen Bankkonto hinterlegt werden.

Der Inhaber des SRRV darf unbegrenzt im Land bleiben, mehrfach ein- und ausreisen und sogar in begrenztem Umfang arbeiten oder investieren.

Viele Rentner, Unternehmer und sogenannte permanent travelers nutzen dieses Visum, weil es im Vergleich zu ähnlichen Aufenthaltsgenehmigungen in Asien wenig Bürokratie erfordert.

4.3 Arbeits- und Business-Visa (9(g) und 9(d))

Wer für ein philippinisches Unternehmen arbeitet oder selbst eine Firma gründet, benötigt ein Business- oder Employment Visa.

Die gängigen Varianten sind:

  • 9(g) Pre-arranged Employment Visa: Für Arbeitnehmer mit einem gültigen Arbeitsvertrag und einer registrierten Firma. Voraussetzung ist eine Arbeitserlaubnis (Alien Employment Permit, AEP), ausgestellt vom Department of Labor and Employment (DOLE).
  • 9(d) Treaty Trader Visa (E-2 ähnlich): Für Staatsangehörige aus Ländern mit Handelsabkommen (darunter die USA, Japan und Deutschland). Es setzt eine Investition in ein lokales Unternehmen voraus und wird oft für Gründer genutzt.

Diese Visa sind aufwändiger in der Beantragung, bieten aber volle Rechtssicherheit und die Möglichkeit, Einkommen direkt in den Philippinen zu erzielen.

4.4 Alien Certificate of Registration (ACR Card)

Jeder Ausländer, der länger als 59 Tage im Land bleibt, ist verpflichtet, eine ACR Card (Alien Certificate of Registration Identity Card) zu beantragen.

Sie dient als offizieller Identitäts- und Aufenthaltsnachweis – vergleichbar mit einer Meldekarte für Ausländer.

Die ACR Card ist Voraussetzung, um:

  • ein Bankkonto zu eröffnen,
  • ein Mietverhältnis langfristig abzuschließen,
  • einen Führerschein zu beantragen, oder
  • eine Steuer-ID (TIN) zu erhalten.

Der Antrag erfolgt beim Bureau of Immigration.

Nach Erhalt des Visums (z. B. SRRV, 9(g), Investment Visa) wird die Karte ausgestellt und jährlich erneuert.

Ohne ACR Card gilt man im System als „temporärer Besucher“, auch wenn man längst dauerhaft lebt – und läuft Gefahr, bei Behörden oder Banken auf Hindernisse zu stoßen.

4.5 Neue Visa-Optionen durch Investment

In den letzten Jahren hat die Regierung mehrere neue Programme aufgelegt, um ausländische Investoren und Unternehmer anzuziehen.

Ziel ist es, Kapital, Technologie und Fachkräfte ins Land zu holen – ein Trend, der sich bis 2025 weiter verstärken dürfte.

1. Special Investor’s Resident Visa (SIRV)

Das SIRV erlaubt Ausländern, unbegrenzt auf den Philippinen zu leben, solange sie eine qualifizierte Investition von mindestens 75 000 USD in genehmigte Projekte tätigen.

Diese Projekte müssen über die Board of Investments (BOI) registriert sein – etwa in den Bereichen Produktion, IT, Infrastruktur oder Green Energy.

Das SIRV ist eine Art Golden Visa im philippinischen Stil: kein Mindestaufenthalt, steuerlich vorteilhaft und mit freier Kapitalrückführung, solange die Investition bestehen bleibt.

2. Investor’s Visa under PEZA or BOI

Auch innerhalb der Sonderwirtschaftszonen, die von der Philippine Economic Zone Authority (PEZA) oder der BOI verwaltet werden, können Investoren und Firmeninhaber spezielle Langzeitvisa erhalten.

Diese gewähren Steuerbefreiungen für mehrere Jahre (z. B. Einkommenssteuer-Holiday, ermäßigte Körperschaftssteuer von 5 %) sowie vereinfachte Einreise- und Arbeitsrechte für leitende Angestellte.

Gerade für Tech-Start-ups oder Outsourcing-Dienstleister sind diese Programme hochattraktiv.

4.6 Digital Nomad Visa (geplant 2025)

Die Philippinen arbeiten aktuell an einem Digital Nomad Visa, ähnlich den Modellen in Thailand oder Malaysia.

Es soll Remote Work für ausländische Unternehmen legalisieren und einen steuerneutralen Status bieten, solange keine lokale Tätigkeit erfolgt.

Ein Entwurf befindet sich bereits in der Beratung des Department of Tourism (DOT) und des Bureau of Immigration – vorgesehen ist eine Laufzeit von 1 Jahr, verlängerbar auf 2 Jahre, bei nachgewiesenem Einkommen (vermutlich > 24 000 USD jährlich).

Sollte das Programm wie geplant 2025 starten, wäre es ein echter Game-Changer für Freelancer und Online-Unternehmer.

4.7 Fazit zu Visa & Aufenthalt

Die Philippinen bieten heute eine der breitesten Visalandschaften in Südostasien – vom einfachen Touristenstatus bis hin zum Investoren- oder Rentenvisum.

Für Freelancer und Remote-Worker bleibt das SRRV aktuell die praktikabelste Lösung, während Unternehmer über das SIRV oder ein PEZA-Investment-Visum steuerlich und rechtlich optimal aufgestellt sind.

5. Doppelbesteuerung & Steuerplanung

Wer auf den Philippinen lebt, aber Einkommen aus dem Ausland bezieht, steht schnell zwischen zwei Steuerwelten.

Die gute Nachricht: Die Philippinen haben ein überschaubares, aber funktionierendes System internationaler Steuerabkommen.

Die schlechte: Es gibt Fallstricke – vor allem für Unternehmer mit Auslandsgesellschaften oder hohen Auslandseinkünften.

5.1 Doppelbesteuerungsabkommen (DBA)

Die Philippinen haben mit zahlreichen Staaten Doppelbesteuerungsabkommen geschlossen – darunter Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Diese Abkommen regeln, in welchem Land bestimmte Einkünfte besteuert werden dürfen, um eine Doppelbelastung zu vermeiden.

Im Fall Deutschland–Philippinen (DBA von 1983, in Kraft seit 1985) gilt im Grundsatz:

  • Einkommen aus unselbstständiger Arbeit, Renten oder Dividenden wird meist im Quellenland (Deutschland) besteuert, kann aber in den Philippinen angerechnet oder freigestellt werden.
  • Unternehmensgewinne sind grundsätzlich nur im Land der Betriebsstätte steuerpflichtig – wer also auf den Philippinen lebt, aber über eine Auslandsfirma arbeitet, zahlt in der Regel keine lokale Steuer, solange keine philippinische Betriebsstätte vorliegt.
  • Zinsen und Lizenzgebühren unterliegen in Deutschland meist einer Quellensteuer, die nach DBA reduziert werden kann.

In der Praxis heißt das:

Ein in Thailand oder Zypern gegründetes Unternehmen, das Einkünfte aus Drittländern erzielt, bleibt steuerfrei auf den Philippinen, solange das Einkommen nicht aus philippinischen Quellen stammt und nicht lokal genutzt oder investiert wird.

5.2 Steuerliche Planung für Expats und Freelancer

Für Expats und ortsunabhängige Selbstständige gilt auf den Philippinen weiterhin das Quellenprinzip.

Das bedeutet: Nur Einkommen, das aus philippinischen Quellen stammt oder in den Philippinen genutzt wird, ist steuerpflichtig.

Wer also im Land lebt, aber ausschließlich für ausländische Kunden arbeitet und seine Einnahmen auf Auslandskonten belässt, fällt in der Regel nicht unter die philippinische Einkommensteuer.

Wird das Einkommen jedoch auf philippinische Konten überwiesen und für lokale Ausgaben verwendet, kann eine Steuerpflicht entstehen.

Eine saubere Trennung zwischen geschäftlichen Auslandseinnahmen und privaten Ausgaben ist deshalb entscheidend.

Viele Expats nutzen dafür Offshore-Strukturen wie eine US LLC, Zypern Ltd. oder Dubai FZCO, um Rechnungen international zu stellen und ihre Einnahmen außerhalb der Philippinen zu halten.

5.3 Controlled Foreign Corporation (CFC) Rules

Ein Thema, das bislang oft übersehen wurde, gewinnt seit 2023 an Bedeutung: die CFC-Regeln (Controlled Foreign Corporation Rules).

Diese Regeln sollen verhindern, dass philippinische Steueransässige Gewinne in Offshore-Gesellschaften parken, ohne sie zu versteuern.

Im philippinischen Steuerrecht (Tax Code, Sec. 42 & Revenue Regulations No. 2-2022) wird eine ausländische Gesellschaft als „CFC“ betrachtet, wenn:

  • sie zu mehr als 50 % von philippinischen Steuerresidenten kontrolliert wird,
  • sie passive Einkünfte (z. B. Zinsen, Dividenden, Lizenzgebühren) erzielt, und
  • diese Einkünfte nicht zeitnah ausgeschüttet werden.

In diesem Fall können die Gewinne den philippinischen Anteilseignern direkt zugerechnet und besteuert werden – auch wenn sie noch gar nicht ausgeschüttet wurden.

Für die meisten Expats und Freelancer ist das jedoch kein akutes Risiko, da sie in der Regel nicht als philippinische Steuerresidenten gelten (selbst wenn sie dort leben).

Die CFC-Regeln betreffen also primär philippinische Staatsbürger oder dauerhaft Ansässige mit mehrjährigem Aufenthalt, nicht klassische Ausländer mit temporärem Wohnsitz oder Remote-Setup.

Trotzdem ist wichtig:

Wer langfristig mit einer philippinischen Steuernummer (TIN) registriert ist und Gewinne in einer Offshore-Firma hält, sollte die CFC-Regeln im Auge behalten – insbesondere, wenn er Gewinne akkumuliert, statt sie auszuschütten.

5.4 Teilnahme am internationalen Finanzdatenaustausch (CRS / AEOI)

Lange galten die Philippinen als „blinder Fleck“ im internationalen Informationsaustausch – das ist vorbei.

Seit 2024 nimmt das Land offiziell am OECD Common Reporting Standard (CRS) teil, dem weltweiten Automatischen Informationsaustausch (AEOI) über Finanzkonten.

Das bedeutet:

Banken und Finanzinstitute auf den Philippinen sind verpflichtet, Kontodaten von Nicht-Residenten an die philippinische Steuerbehörde (BIR) zu melden, die diese wiederum an die Steuerbehörden anderer teilnehmender Länder weitergibt.

Ebenso melden ausländische Banken Daten über philippinische Steuerresidenten an die BIR.

Für Expats aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz bedeutet das:

Wer ein Konto auf den Philippinen führt und gleichzeitig im Heimatland steuerpflichtig ist (z. B. durch Immobilien oder Einkünfte in der EU), sollte wissen, dass diese Daten automatisch ausgetauscht werden können.

In der Praxis heißt das:

Das „Verstecken“ von Einkommen oder Kapital auf den Philippinen ist heute nicht mehr möglich – der Informationsaustausch funktioniert zunehmend reibungslos.

5.5 Fazit zur Steuerplanung und internationalen Transparenz

Das philippinische Steuersystem bietet Expats und Unternehmern weiterhin attraktive Gestaltungsmöglichkeiten, solange die Struktur professionell umgesetzt ist.

Wer Auslandseinkünfte klar trennt, seine Ansässigkeit dokumentiert und keine lokalen Einkünfte erzielt, kann hier legal steueroptimiert leben.

Mit der Teilnahme am internationalen Datenaustausch und den neuen CFC-Regeln wird aber deutlich:

Die Philippinen sind kein Ort mehr für steuerliche Schattenwirtschaft.

Sie sind ein Land, in dem Freiheit funktioniert, wenn sie mit Struktur kombiniert wird.

6. Lebenshaltungskosten, Infrastruktur & Lebensqualität

Die Philippinen sind kein klassisches Steuerparadies – aber eines der Länder, in denen man mit moderatem Einkommen sehr komfortabel leben kann.

Wer Sonne, Meer und vergleichsweise niedrige Fixkosten sucht, findet hier eine gute Balance zwischen Freiheit und Alltagstauglichkeit.

Allerdings variiert die Lebensqualität stark zwischen den Regionen – Manila ist urban und teuer, während Cebu, Davao oder die Inseln entspannter und günstiger sind.

6.1 Lebenshaltungskosten im Überblick

Die Lebenshaltungskosten auf den Philippinen liegen im Schnitt 40–60 % unter dem europäischen Niveau, wobei der Standort entscheidend ist.

Während Manila fast schon Großstadtpreise erreicht, lebt man in der Provinz oder auf den Inseln für einen Bruchteil davon.

RegionMonatliches Budget (Einzelperson, komfortabel)Kurzbeschreibung
Metro Manila1 200 – 1 800 €Moderne Apartments, westliche Infrastruktur, aber hoher Verkehr und Kosten
Cebu City900 – 1 400 €Gute Mischung aus Stadtleben und Strandnähe, beliebter Expat-Hotspot
Davao City800 – 1 200 €Sicher, sauber, wachsend – oft als „best governed city“ bezeichnet
Inseln (Siargao, Palawan, Bohol)700 – 1 100 €Günstig und idyllisch, aber eingeschränkte Infrastruktur

6.2 Wohnen & Alltag

Die Mietpreise sind niedrig, aber stark standortabhängig.

Ein modernes 1-Zimmer-Apartment mit Meerblick kostet in Cebu etwa 500 – 700 €, in Manila dagegen 800 – 1 200 €.

Langzeitmieten lassen sich direkt über lokale Plattformen oder Facebook-Gruppen finden – eine Kaution von 1–2 Monatsmieten ist üblich.

Lokale Dienstleistungen wie Reinigung, Wäscherei oder Fahrdienste über Grab sind günstig.

Eine Fahrt quer durch Manila kostet meist weniger als 5 €, ein komplettes Essen in einem Restaurant 3 – 6 €.

6.3 Infrastruktur & Internet

Die Internetqualität war lange ein Schwachpunkt, hat sich aber massiv verbessert.

In Städten wie Manila, Cebu und Davao liegen die Geschwindigkeiten bei 100–300 Mbit, mit stabilen Glasfaser- und 5G-Netzen.

Auf Inseln ist die Verbindung oft langsamer, reicht aber für Remote-Arbeit.

Auch der Ausbau moderner Co-Working-Spaces und Cafés mit High-Speed-WLAN schreitet schnell voran.

Gerade Cebu und Siargao gelten heute als echte Digital-Nomad-Bases mit funktionierender Remote-Work-Infrastruktur.

6.4 Gesundheitssystem & Versicherungen

Die medizinische Versorgung ist zweigeteilt:

Öffentliche Krankenhäuser sind günstig, aber überlastet; private Kliniken bieten westlichen Standard zu deutlich niedrigeren Kosten als in Europa.

Ein Arztbesuch kostet meist 10–20 €, ein MRT rund 150 €.

Für Expats ist eine private internationale Krankenversicherung Pflicht.

Anbieter wie Foyer, Cigna, Allianz oder BDAE haben spezielle Tarife für Südostasien.

Wer dauerhaft bleibt, kann zusätzlich in das philippinische PhilHealth-System einzahlen, das eine Grundversorgung abdeckt, aber nur in staatlichen Einrichtungen gilt.

6.5 Banken, Geldtransfer & Zahlungsverkehr

Ein Bankkonto zu eröffnen ist relativ einfach, sobald man eine ACR Card (Alien Certificate of Registration) besitzt.

Beliebte Banken sind BDO, BPI und Metrobank.

Für Freelancer empfiehlt sich die Nutzung internationaler Zahlungsdienste wie Wise, Revolut oder Payoneer, um Gebühren niedrig zu halten und Wechselkurse zu optimieren.

Kartenzahlung ist in größeren Städten verbreitet, auf den Inseln dominiert jedoch weiterhin Bargeld.

Viele nutzen Apps wie GCash oder Maya, um lokale Zahlungen digital abzuwickeln.

6.6 Sicherheit & soziales Umfeld

Die Philippinen gelten als vergleichsweise sicheres Land, insbesondere außerhalb Manilas.

Kleinkriminalität kommt vor, aber schwere Delikte gegen Ausländer sind selten.

In Städten wie Davao oder Iloilo gilt die Sicherheitslage als gut.

Die Bevölkerung ist ausgesprochen freundlich, englischsprachig und hilfsbereit.

Viele Expats berichten, dass Integration und soziale Kontakte leichter fallen als in anderen südostasiatischen Ländern.

Gleichzeitig wächst eine aktive Expat-Community, besonders in Cebu, Siargao und Manila – mit Netzwerken für Unternehmer, Freelancer und Investoren.

6.7 Lebensqualität im Alltag

Die Lebensqualität auf den Philippinen hängt stark davon ab, ob man mit den tropischen Bedingungen – Hitze, Regenzeit, Verkehr – zurechtkommt.

Wer mit Flexibilität und Gelassenheit lebt, genießt ein Maß an Freiheit, das in Europa kaum zu finden ist.

Das Land vereint tropischen Lifestyle mit moderater Bürokratie und günstigen Lebenshaltungskosten – eine seltene Kombination.

Für Freelancer mit Auslandseinkommen oder Unternehmer mit Offshore-Struktur ist das wirtschaftlich wie privat äußerst attraktiv.

Fazit

Die Philippinen bieten ein hohes Maß an Lebensqualität bei moderaten Kosten.

Moderne Infrastruktur, stabile Internetverbindungen und eine offene Gesellschaft machen das Land zu einer der unterschätzten Optionen für digitale Nomaden und Expats.

Wer seine Einkünfte sauber strukturiert und das richtige Visum wählt, kann hier komfortabel, sicher und steuerlich effizient leben.

Die steuerliche Attraktivität beruht auf einem klaren Prinzip: Einkommen wird dort besteuert, wo es entsteht.

Wer also sein Einkommen im Ausland erzielt, profitiert weiterhin von einer faktischen Steuerfreiheit, solange das Geld nicht in den Philippinen genutzt oder eingebracht wird.

Das bedeutet: Ein Freelancer, der über eine Auslandsfirma fakturiert, lebt hier steuerneutral – solange keine lokale Tätigkeit oder Betriebsstätte besteht.

Für viele Expats ist genau das der Sweet Spot zwischen Freiheit, Rechtssicherheit und niedrigen Lebenshaltungskosten.

Mit den neuen Investment-Visa-Programmen (SIRV, BOI, PEZA) und den geplanten Digital-Nomad-Regelungen öffnen sich die Philippinen stärker als je zuvor.

Wer investieren will, kann steuerliche Vorteile, vereinfachte Aufenthaltsrechte und lokale Beschäftigungsfreiheit kombinieren.

Gerade Outsourcing- und Tech-Unternehmen finden hier ein Umfeld, in dem englischsprachige Talente, günstige Betriebskosten und digitale Infrastruktur perfekt zusammenspielen.

Gleichzeitig arbeitet die Regierung an einer klareren Trennung zwischen lokaler und internationaler Arbeit – ein wichtiger Schritt hin zu einem rechtssicheren Umfeld für Remote-Arbeit.

Die Philippinen sind charmant, aber kein perfekter Standort.

Bürokratie, wechselnde Verwaltungspraxis und gelegentlich langsame Behörden gehören zum Alltag.

Zudem wird das Land zunehmend Teil der internationalen Finanzarchitektur – mit CFC-Regeln und automatischem Informationsaustausch (CRS).

Steuerliche Intransparenz ist also keine Option mehr.

Auch das Klima (Hitze, Taifune) und die Infrastruktur abseits der Ballungsräume stellen Herausforderungen dar.

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